„No Room For Racism”
Deutschland hat in der Zeit des Nationalsozialismus Menschen ausgegrenzt, deportiert und ermordet. Der Krieg, den Deutschland vor 70 Jahren mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 in viele Länder der Welt getragen hat, wurde unter anderem in Magdeburg vergolten. Die Stadt wurde am Abend des 16. Januar 1945 durch alliierte Bomber schwer zerstört, wobei ca. 2.500 Menschen ums Leben kamen.
Dieses Datum nutzen die Neo-Nazis seit einigen Jahren für einen Gedenkmarsch durch die Innenstadt Magdeburgs, um auf diese Weise das Gedenken an rechtsideologisches Gedankengut zu rechtfertigen und zu repräsentieren. Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit haben jedoch keinen Platz in der Landeshauptstadt. Nie wieder soll nationalsozialistisches Gedankengut in Magdeburg und Deutschland Raum gewinnen!
Daher setzte der „KanTe e.V. – Kultur auf neuem Terrain erleben“ gemeinsam mit anderen Vereinen, Verbänden, Kulturschaffenden, Schulen, Handeltreibenden und Gastronomen ein Zeichen für ein demokratisches und tolerantes Magdeburg: Am 16. Januar 2010 wurde , durch den Miteinander e.V. koordiniert, der Breite Weg auf voller Länge vom Universitätsplatz bis zum Hasselbachplatz in eine lebendige “Meile der Demokratie” mit Informationsständen und Bühnenprogrammen verwandelt.
Der KanTe e.V. organisierte in Kooperation mit dem Jugendforum Magdeburg ein Urban-Art-Tornament und platzierte auf dem oberen Abschnitt des Breiten Weges einen großen Transporter, der als Bühne fungierte sowie eine kleine Graffiti-Meile, bei der Künstler und Musiker aus Magdeburg ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzten.
Mr. Rock’n’Roll, No Sense of Time, DJ Taip, Vit-Armin B. und Doc. Aliby lockten mit ihrer Musik ein großes Publikum in den etwas abgelegenen Abschnitt der Meile. Die Graffiti- und StreetArt-Künstler der Gruppe WackWorx, der Industriedesigner Sebastian Noe sowie weitere bekannte Gesichter aus Magdeburgs Graffitiszene begeisterten die Zuschauer mit Live-Malerei und einer Ausstellung ihrer Werke.
Dabei sollte der Versuch gestartet werden, verschiedene Subkulturen Magdeburgs, denen man tagtäglich auf der Straße begegnet, zusammen zu bringen. Subkulturen sind separate Teilkulturen in unserer Gesellschaft. In vielerlei Hinsicht werden sie nicht verstanden oder gar verurteilt. Dabei ist jedoch interessant, dass, wenn man genauer hinschaut, viele Subkulturen eine sehr offene Art besitzen. Man kann sich ihnen anschließen und somit zugehörig fühlen und Identität und Selbstvertrauen gewinnen. Der KanTe e.V. versuchte einige subkulturelle Praktiken in die Magdeburger Öffentlichkeit zu rücken um auf diese Weise Vorurteile abzubauen. Der KanTe e.V. hat es mit der Hilfe einiger Unterstützer geschafft Menschen aus den unterschiedlichsten Szenen zusammenzuführen und ihnen eine Interaktive Plattform zu bieten, um unter dem Motto „Abgrenzung statt Ausgrenzung“ deutlich zu machen, welche Bereicherung Subkulturen für Magdeburg darstellen.
So war auch die Resonanz nach der Meile der Demokratie sehr positiv. Gerade der KanTe e.V. hat gezeigt, dass neben Informationsständen auch interaktive Angebote zur demokratischen Bildung beitragen. In den nächsten Jahren will sich der KanTe e.V. über die Meile der Demokratie hinaus weiterhin für ein demokratisches Magdeburg einsetzen und nachhaltige Kulturprojekte durchführen, z.B. mit einer Fortsetzung des Upgrade Festivals, welches die Städtepartnerschaften Magdeburgs und den kulturellen Austausch mit diesen thematisiert und praktiziert.
Projektgruppe: Amba Gomez, Kathrin Melcher, Grit Otte, André Döring, Martin Buchholz, Sebastian Noe & Samuel Walter
Hier geht es zu einem Video-Bericht vom Offenen Kanal Magdeburg
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Die Skulpturen Von Sebastian Noe sind ebenfalls für kleines Geld käuflich erhältlich. Hier kann man die Kollektion einsehen.